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Verhaltenstipps

 
Wenn du dich für jemand anderen einsetzen willst, möglicherweise in einer bedrohlichen Lage, dann gibt es auch hier einige allgemeingültige Verhaltenstipps.
Leute aktiv zur Hilfe auffordern Leute aktiv zur Hilfe auffordern

Eine ruhige feste Stimme und ein sicherer Blick z.B. Und am besten ist es natürlich, auf die Situation vorbereitet zu sein. Wie viel Risiko bin ich bereit einzugehen? Und was traue ich mir zu? Leider bleibt einem oft nicht viel Zeit über diese Fragen nachzudenken.

Deine Angst

Dabei ist es wichtig, deine eigenen Möglichkeiten und deine Ängste zu kennen. Denn Ängste, die hat jeder, und um möglichst sinnvoll dir selbst und anderen helfen zu können, musst du sie richtig verstehen. Ein gewisses Maß an Angst warnt vor gefährlichen Situationen und hat eine wichtige Schutzfunktion.

Vielleicht hast du es schon einmal erlebt, dass du hinter jedem Busch eine dunkle Gestalt gesehen hast und du dich nicht weiter getraut hast, obwohl da überhaupt nichts war. Es kommt also wie bei so vielem auf die richtig Mischung an: Hör auf deine Angst, aber lass dich nicht von ihr in deinen Möglichkeiten hemmen!

Die Folgen

Genau betrachtet ist die Angst, die einen hindert einzugreifen, die Angst vor den Konsequenzen. Wenn jemand mit einer Waffe bedroht wird und du einschreitest, könntest du verletzt werden. In diesem Fall wäre es vielleicht viel besser, sich den Täter genau anzusehen, um ihn später als Zeuge besser beschreiben zu können.

Es gibt wie gesagt viele Möglichkeiten Zivilcourage zu zeigen, die nichts damit zu tun haben sich blind in jede Gefahr zu stürzen. Wenn du dich z.B. auf die Seite einer Mitschülerin stellst, die von einigen Jungs gehänselt wird, wird das vielleicht zur Folge haben, dass du bei denen nicht unbedingt beliebter wirst. Vergleiche diese Überlegung einmal mit dem Gedanken, sich für Gerechtigkeit eingesetzt zu haben und zu wissen, dass man sich nicht von anderen einschränken lässt.


Verhaltenstipps

    Wenn du Zeuge einer bedrohlichen Situation wirst und einem anderen helfen willst, ist es nicht einfach, das Richtige zu tun. Gar nichts tun ist aber noch schlimmer. Einige Ratschläge für das Verhalten in so einer Situation:

  1. Konkret Hilfe suchen!
  2. Versuche soviel wie möglich Hilfe zu organisieren. In Überzahl ist es denkbar körperlich einzugreifen oder sich im Kreis um den Täter zu stellen. Dabei ist es besser, jemanden gezielt anzusprechen, als sich ungezielt an viele Leute gleichzeitig zu wenden. Gleichzeitig solltest du dich mit einem konkreten Aufruf an Sie wenden: "Du mit dem Kapuzenpulli, steh auf und hilf mir!"

  3. Telefonischer Notruf
  4. Bei einem telefonischen Notruf musst du folgende Punkte beachten: Sag deinen vollständigen Namen! Was ist wo passiert? Von wo aus rufst du an? Nicht gleich auflegen, sondern Fragen abwarten!

  5. Ruhe bewahren!
  6. Versuche beruhigend und entspannend zu wirken. Vermeide außerdem schnelle Bewegungen, die beim Täter unkontrollierte Reaktionen auslösen können.

  7. Solidarität
  8. Signalisiere dem Opfer deine Solidarität. Bau Blickkontakt zu ihm auf oder fordere es auf zu Dir herüber zu kommen.

  9. Gespräch suchen
  10. Suche das Gespräch mit dem Angreifer. Sieh ihn dabei mit festem Blick an. Versuche deutlich, mit fester Stimme zu sprechen. Höre dem Angreifer konzentriert zu. Flehen und Unterwürfigkeit ermutigen den Angreifer nur.

  11. Drohen und Beleidigen
  12. Drohe und beleidige nicht! Das kann zur Eskalation der Situation führen. Versuche stattdessen das Verhalten zu kritisieren ohne den Angreifer persönlich anzugreifen. Die Formulierung so genannter „Ich-Botschaften“ kann sehr hilfreich sein. Es gilt die Situation zu entspannen.

  13. Kein Körperkontakt!
  14. Vermeide es den Angreifer anzufassen. Auch wenn er anscheinend nicht besonders viel Gefühl für die Rechte anderer hat – seine kennt er ganz genau. Es wird ihm also nicht passen, angefasst zu werden und ihn nur unnötig reizen. Eine körperliche Auseinandersetzung ist nur zu empfehlen, wenn ihr in der Überzahl seid und keine Waffen im Spiel sind.

  15. Kreatives Handeln
  16. Ob als Opfer als eingreifende Person, kreatives Handeln kann die Situation entscheidend beeinflussen.

  17. Siezen
  18. Es ist sinnvoll den Angreifer zu siezen und nicht zu duzen. Außenstehende wissen dann sofort, dass es sich nicht um eine kleine Streitigkeit unter Freunden handelt.

  19. Zeugen
  20. Stell dich als Zeuge zur Verfügung. Beobachte das Tatgeschehen aufmerksam und versuch dir Merkmale des Täters einzuprägen. Deine Aussage kann helfen den Täter zu fassen.